Sam Bankman-Fried – Foto: Cointelegraph, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=117330237
Sam Bankman-Fried, der Gründer der gescheiterten Kryptobörse wurde am Donnerstag wegen Betrugs im Zusammenhang mit dem betrügerischen Zusammenbruch seiner digitalen Börse zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt. Damit ist der Fall des einstigen Krypto-Königs vorerst besiegelt. Prozessbeobachter gehen allerdings davon aus, dass die Anwälte von “SBF” gegen den Schuldspruch und das verhängte Strafmaß Berufung einlegen werden.
Vor weniger als zwei Jahren verkehrte der Millennial mit dem markanten Wuschelkopf noch mit Staatschefs, genoss karibische Aussichten von seinem 30 Millionen Dollar teuren Penthouse und gelobte, seinen Reichtum zum Wohle der Menschheit zu nutzen. In einem öffentlich ausgetragenen Showdown mit dem FTX-Rivalen Binance stellte sich dann aber heraus, dass SBF und seine Entourage Kundengelder rechtswidrig dazu verwendet hatten, um mit riskanten Krypto-Wetten zu spekulieren.
Eine Jury befand den 32-Jährigen am 2. November 2023 für schuldig, Milliarden Dollar von FTX-Kunden gestohlen und Investoren sowie Kreditgeber seiner Krypto-Investmentfirma Alameda Research betrogen zu haben.
Der US-Bezirksrichter Lewis Kaplan, der auch Finanzstrafen von mehr als 11 Milliarden Dollar verhängte, sagte, er habe “den enormen Schaden, den er angerichtet hat, die Dreistigkeit seiner Handlungen, seine außergewöhnliche Flexibilität mit der Wahrheit und sein offensichtliches Fehlen jeglicher echter Reue” abgewogen.
Der Richter sagte, dass Bankman-Fried, wäre er in Freiheit, in Zukunft Straftaten begehen könnte. “Es ist überhaupt kein triviales Risiko”, sagte Kaplan. Das Strafmaß liegt zwischen den Forderungen der Staatsanwaltschaft, die sich für eine Gefängnisstrafe zwischen 40 und 50 Jahren eingesetzt hatte, und dem Plädoyer der Verteidung, die eine Freiheitsstrafe von bis zu sechs Jahren für angemessen hielt
Bevor er verurteilt wurde, sagte Bankman-Fried, stehend mit gefalteten Händen, dem Richter, dass er jeden Tag von dem verfolgt werde, was er weggeworfen hatte. „Ich war für FTX verantwortlich, und an dem Zusammenbruch bin ich schuld“, sagte der FTX-Gründer, gekleidet in beigefarbener Gefängniskleidung, während einer 20-minütigen Aussage. Viele Menschen seien enttäuscht worden, sagte er und fügte hinzu: „Es tut mir leid deswegen.
Wegen des rasanten Comebacks des Bitcoins und anderer Kryptowerte dürften die Geschädigten des FTX-Kollapses nicht leer ausgehen. Außerdem gehört zur Konkursmasse von FTX ein Investment in das KI-Startup Anthropic PBC, das SBF vorgenommen hatte, als die Anteile noch billig zu haben waren. Anthropic PBC hat mittleweile eine Milliarden-Bewertung.