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Megadeal der Krypto-Börsen: Binance will FTX kaufen

Update: Binance hat am 9.November 2022 die Übernahmepläne abgesagt

Binance, die größte Kryptowährungsbörse der Welt, hat angekündigt, einen der größten Rivalen, FTX, übernehmen zu wollen. Damit wurden Befürchtungen verstärkt, dass die Kryptobranche vor einem weiteren großen Firmen-Zusammenbruch stehen könnte.

Changpeng Zhao, Gründer und Vorstandsvorsitzender von Binance schrieb am 8. November 2022 auf Twitter: “Heute Nachmittag hat FTX um unsere Hilfe gebeten.” Er schreib weiter, dass Binance plane, “FTX.com vollständig zu übernehmen und dabei zu helfen, den Liquiditätsengpass zu überbrücken.”

Thread von Binance-Chef Changpeng Zhao

Der finanzielle Rahmen der Übernahme konnte nicht sofort bestimmt werden. Aber wenn der Deal zustande kommt, würde er zwei der größten Unternehmen in der Kryptoindustrie zusammenbringen und den Status des Binance-Gründers Changpeng Zhao als eine der mächtigsten Figuren in der Kryptobranche zementieren.

Sam Bankman-Fried, Geschäftsführer von FTX, sagte, FTX habe sich mit Binance “auf eine strategische Transaktion geeinigt”.

FTX hatte in den letzten Tagen eine Flut von Abhebungsanfragen zu bewältigen, nachdem die Krypto-Publikation CoinDesk über eine durchgesickerte Bilanz berichtet hatte, die zu zeigen schien, dass die FTX-Schwesterfirma Alameda Research auf wackligen Beinen stand.

Krypto-Superstar SBF

Um den Mega-Deal zu verstehen, muss man sich das komplizierte Beziehungsgeflecht zwischen Binance und FTX vor Augen halten. Binance war ein früher Investor in FTX. Auch aufgrund der Förderung durch Binance legt FTX ein rasantes Wachstum hin. FTX entwickelte sich zur Nummer 2 der Kryptobörsen und damit zu einem ernsthaften Binance-Konkurrenten. Dazu kommt, dass FTX-Gründer Sam Bankman-Fried in dieser Zeit immer mehr dem Binance-Gründer Changpeng Zhao in der Öffentlichkeit den Rang abgelaufen ist. Die US-Zeitschrift “Fortune” stellte “SBF” sogar in eine Reihe mit Mega-Investore Warren Buffett. So wunderte sich kaum jemand, dass diese Koopertion schnell ein Ende finden wird: Im Sommer 2021 beschlossen “CZ” und “SBF”, künftig getrennte Wege zu gehen. Binance verkaufte seine FTX-Anteile.

Binance ließ sich bei dem rund zwei Milliarden US-Dollar schweren Ausstieg auch mit dem FTX-Token FTT auszahlen. FTT wird zum einen auf FTX benutzt, um Handelsgebühren zu verrechnen. FTT wird als Coin aber auch selbst gehandelt. Binance hatte nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters FTT-Coins für umgerechnet 580 Millionen US-Dollar in den Büchern. Nachdem sich Sam Bankman-Fried offenbar bei den Regulierungsbehörden über Binance beschwert hatte, kündigte sein Gegenspieler “CZ” an, sich von den riesigen FTT-Beständen zu trennen.

Mit dieser Ankündigung löste “CZ” einen großen Druck auf den FTT-Kurs aus. In Mitleidenschaft geriet dadurch auch die Schwesterfirma von FTX, Alameda Research. Laut einem Tweet des Kryptoexperten Shaan Puri verfügte Alameda über ungefähr zwölf Milliarden US-Dollar Vermögenswerten bei sieben Milliarden US-Dollar an Verbindlichkeiten. Die Hälfte der “Vermögenswerte” bestehe allerdings aus FTT-Token, der Kurs sich im Sinkflug befindet. Die Schwierigkeiten bei Alameda Research und FTX haben sich dann offenbar so aufgetürmt, dass Bankman-Fried sich an den Rettungsring von Binance klammern musste, nach dem er zuvor sprichwörtlich von “CZ” von Bord gestoßen worden war.

Das Kapitel FTX setzt eine unrühmliche Entwicklung fort: Viele Kryptounternehmen haben mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen, seit die virtuellen Währungen Anfang des Jahres zusammengeschmolzen sind. Die experimentellen Währungen sind sehr volatil.

Die Nachrichten von den Liquiditätsengpässen bei FTX und dem Übernahmeangebot von Binance führten zu Turbulenzen am Kryptomarkt. Der Bitcoin fiel am Abend des 8.11. um über zwölf Prozent, auf 18.270 Dollar. Das sorgte auch für Probleme bei Amerikas börsennotierte Kryptobörse Coinbase. Sie meldete in verschiedenen Ländern Ausfälle.

Wir haben Verbindungsprobleme. Bitte versuchen Sie es später erneut. Ihr Geld ist sicher.

Mitteilung auf der Coinbase-Webseite

Für die Nutzer ist das jedoch extrem ärgerlich, da sie gerade dann, wenn sie ihre Kryptowährungen verkaufen wollen, nicht an ihre Tokens kommen.

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