El Salvador will die Nutzung des Bitcoin mit einer neuen Stadt weiter vorantreiben: Präsident Nayib Bukele kündigte am 20. November 2021 zum Ende der Bitcoin-Konferenz in Playa Mizata, La Libertad, den Bau einer voll funktionsfähigen Kryptowährungsstadt an, die zur “Metropolitan Area Bitcoin City” werden soll.Bewohner der Bitcoin-City sollen nur Mehrwertsteuer zahlen, es werde keine Einkommenssteuer, Gewerbesteuer oder sonstige Steuern fällig.
Bukele selbst machte keine konkreten Angaben dazu, woher die Mittel für den Bau der Bitcoin City kommen sollen. Samsom Mow, der Chefstratege (CSO) des Blockchain-Unternehmens Blockstream, der mit Bukele auf der Bühne stand, erwähnte, dass El Salvador zunächst eine Milliarden-Dollar-Anleihe in Bitcoin ausgeben wird, um die Stadt zu gründen.”Ich dachte, wir müssten in dieser #BitcoinWeek eine große Ankündigung machen. Deshalb möchte ich heute ankündigen, dass wir die erste #BitcoinCity bauen werden”, so Bukele.
Das Bitcoin-City-Projekt soll vom Staat finanziert werden, die Regierung wird die Infrastruktur und das Land zur Verfügung stellen. Präsident Bukele erwähnte, dass eine “Vulkananleihe” geschaffen werde. Investoren würden nach El Salvador kommen werden, um diese Idee zu verwirklichen.
Ein Kreis, der der Form des Bitcoin nachempfunden ist, soll die Struktur der Stadt prägen. In der Mitte soll es einen zentralen Platz, der mit geothermischer Energie betrieben werden. Ein geothermisches Kraftwerk auf dem Vulkan Conchagua werde die Stadt mit Energie versorgen, darunter auch die Anlagen zum Schüfen der Kryptowährung. Bukele sagte nach Angaben des Portals elsalvador.com, dass im Jahr 2022 die Ausgabe von Anleihen innerhalb des “Bitcoin-Ökosystems” beginnen werde.
Steuern sollen in Bitcoin City nicht erhoben werden, da es sich um einen Raum innerhalb des salvadorianischen Territoriums handele, der von Steuerzinsen befreit sei. Nur eine Mehrwertsteuer in Höhe von zehn Prozent solle erhoben werden.
Bukele erklärte: “Die Hälfte (der Mehrwertsteuer) wird für die Begleichung der Anleihen der Gemeinde verwendet, der Rest für die öffentliche Infrastruktur und die Instandhaltung der Stadt”.
Die Wohngebiete sowie Einkaufszentren, Restaurants und ein Hafen sollen nach Angaben von Bukele mit geothermischer Energie betrieben werden. Unklar blieb, ob und wenn ja in welchem Umfang die Bauprojekte und die Energieversorgung staatlich staatlich finanziert werden.
Im September 2021 wurde El Salvador das erste Land, das Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel akzeptierte. Dieser Schritt war in den vergangenen Monaten sowohl auf Begeisterung als auch auf Proteste stieß. Nach Angaben von Bukele haben innerhalb eines Monats drei Millionen Menschen die Bitcoin-Wallet Chivo heruntergeladen, was 46 Prozent der Bevölkerung entspricht. Im Gegensatz dazu hatten 2017 nur 29 Prozent der Salvadorianer ein Bankkonto. Wie viele Menschen in El Salvador regelmäßig mit Bitcoin zahlen oder Geld überweisen ist allerdings nicht bekannt. Experten weisen darauf hin, dass viele Menschen die Wallet installiert haben, um die umgerechnet 30 Dollar kostenloses Startguthaben abzugreifen.
Die Wirtschaftswissenschaftlerin Meraris López von der Universidad Centroamericana in El Salvador spricht von einem absurden Experiment, das Bukele veranstalte. Die “autoritäre Einführung der Bitcoin-Technologie in El Salvador” sei unethisch, schreibt López in einem Beitrag für das IPG-Magazin der sozialdemokratischen Friedrich-Ebert-Stiftung. Durch den enormen Energieverbrauch drohe zudem eine Umweltkatastrophe.
Quellen:
Portal elsalvador.com: Bukele anuncia la construcción de la “Bitcoin City” en La Unión (abgerufen am 21. November 2011)
Portal bloomberg.com: El Salvador Plans Tokenized Bitcoin Bonds and Tax-Free ‘Bitcoin City (abgerufen am 21. November 2011)
Portal forbes.com: In El Salvador, More People Have Bitcoin Wallets Than Traditional Bank Accounts (abgerufen am 21. November 2011)