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Altcoins legen 2021 stärker zu als Bitcoin

Einige Altcoins, also Alternativen zu Bitcoin am Kryptowährungsmarkt, haben seit Jahresbeginn eine enorme Kursexplosion erfahren. Zum Teil hat sich der Wert phasenweise mehr als verhundertfacht. Das geht aus eine Auswertung der DZ Bank Research hervor, die am 15. Dezember 2021 veröffentlicht wurde.

Der Wertzuwachs des Branchenprimus Bitcoin kommt mit seinen 66% in diesem Vergleich schon beinahe bescheiden daher. Die Frage, ob junge aufstrebende Altcoins als Anlageobjekt folglich die bessere Wahl sind, lässt sich allerdings nach Einschätzung des DZ BANK Analysten Sören Hettler kaum beantworten. Es besteht bei einer Kryptowährung auch nach einer starken Rally immer die Gefahr eines Totalverlusts. Einen aufkommenden „Star“ zu erkennen sei deshalb schwierig.

Außerdem spiele das Timing eine wesentliche Rolle, betont Hettler. So liege beispielsweise Solana, der Outperformer des Jahres, Mitte Dezember 21 rund 40% unterhalb des Rekordniveaus von Anfang November. Noch gravierender fällt die Bilanz bei ehemals aufstrebenden Altcoins aus. Zum Teil liegen diese rund 90% unterhalb der in den letzten Jahren verzeichneten Höchststände.
Investition in (potenziell) aufstrebende Altcoins können demnach zwar äußerst rentabel ausfallen. Allerdings sollten interessierte Anleger ein sehr hohes Maß an Risikobereitschaft mitbringen. Diese Erkenntnis darf indes nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich bereits Bitcoin-Investitionen um ein hochriskantes Engagement handelt.

Anfang Dezember 2021 sei den Kryptoanlegern einmal mehr vor Augen geführt worden, dass Investitionen in Kryptowährungen nicht nur mit Ertragschancen, sondern auch mit Risiken und Kursverlusten verbunden sein können. Binnen weniger Minuten ging es für Bitcoin rund 20% bergab.

Kursrutsch Bitcoin gegenüber dem USD im Dezember 2021

Die Altcoins, also die Kryptowährungen aus der zweiten und dritten Reihe, waren zum Teil noch stärker betroffen. Weiterhin ist nicht wirklich geklärt, was genau den Kursrutsch des gesamten Segments ausgelöst hat. Eine Eintrübung des globalen Finanzmarktsentiments aufgrund der Unsicherheit durch die Verbreitung der Omikron-Variante des Corona-Virus wird in diesem Zusammenhang zwar ebenso genannt wie Äußerungen des US-Zentralbankvorsitzenden Powell. Allerdings wollen weder das Timing noch die Dimension der Reaktion am Kryptowährungsmarkt so richtig passen.

Erholen konnte sich das Segment von dem Schock bis zum Jahresende 2021 nicht. Der Bitcoin-Kurs lag Ende des Jahres 14% unterhalb des Niveaus, das vor dem Schwächeanfall zu beobachten war. Bei Ether sieht es nicht viel besser aus, bewegt sich das Minus doch hier im Bereich von 13%. Trösten kann sich die Nummer zwei des Segments damit, dass der Kurseinbruch etwas geringer ausfiel, die direkt im Anschluss folgende Gegenbewegung außerdem dynamischer. Angesichts dieser Unsicherheiten bei den beiden weltweit mit Abstand bedeutendsten Kryptowährungen stellt sich die Frage, inwieweit Altcoins womöglich einen besseren Schutz vor Kursrisiken bei potenziell aussichtsreicheren Ertragschancen bieten könnten.

Vertreter der zweiten Reihe stellen Bitcoin-Performance in den Schatten

Der Blick auf die Kursentwicklung dieses Jahres spricht eine eindeutige Sprache. Angeführt wird die Liste von zwei Kryptowährungen, die bis vor wenigen Monaten kaum jemand auf dem Schirm hatte. Solana, mit dem Smart Contracts verarbeitet werden können und das daher vielerorts mit Ethereum verglichen wird, verzeichnete ein Plus von beeindruckenden 8.500%. Zeitweise hatte sich der Wert sogar mehr als verhundertfacht. Diese Kurssteigerung genügte, um Platz fünf unter den Kryptowährungen zu erobern. Beim Dogecoin, der ursprünglich als Parodie auf Bitcoin ins Leben gerufen wurde und derzeit eine Marktkapitalisierung von über 20 Mrd. USD aufweist, wurde aus einer Investition in Höhe von 1.000 EUR in nicht einmal zwölf Monaten ein Wert von weit über 30.000 EUR.

Wertentwicklung Ether zum USD

Mit deutlichem Abstand, aber immer noch erheblichen Gewinnen gegenüber Anfang dieses Jahres, folgen alte Hasen des Segments. Cardano (Kursplus von etwa 600%), Ether (+425%) und Ripple (rund +270%) waren bereits in der zweiten Jahreshälfte 2017 präsent, als Bitcoin & Co. erstmals in der breiten Öffentlichkeit diskutiert wurden.
Mit derart dynamischen Entwicklungen kann Bitcoin in diesem Jahr nicht mithalten.

Ein vergleichsweise magerer Kursanstieg von 66% verzeichnete die bei weitem bedeutendste Kryptowährung. Deutlich schlechter schnitten unter den ausgewählten Vertretern Altcoins ab, die vor wenigen Jahren noch zu den Top Ten des Segments gehörten. Aktuell belegen Bitcoin Cash (+26%), EOS (+21%) und Litecoin (+19%) nur noch Plätze in der Region 20 bis 45.

Zweite Reihe: Chance auf schnelles Geld, und hohe Verluste

Auf den ersten Blick ergibt sich aus der Kursentwicklung des Jahres 2021 ein recht klares Bild. Investitionen in Bitcoin, und mit Abstrichen auch Ether, werfen im Vergleich zu anderen Kryptowährungen lediglich überschaubare Erträge ab. Eine Chance, schnell reich zu werden, bieten hingegen mögliche Kursexplosionen junger, aufstrebender Altcoins. Dieser Eindruck ist zwar nicht ganz von der Hand zu weisen. Allerdings ergeben sich auf den zweiten Blick mehrere Unwägbarkeiten.

Die allergrößte Schwierigkeit dürfte darin bestehen, im Vorhinein zu erahnen, welche der ständig neu ins Leben gerufenen Kryptowährungen in den nächsten Monaten groß rauskommen werden. Aber selbst wenn es gelingen sollte, einen solchen aufstrebenden Stern frühzeitig zu erkennen, sind Gewinne nicht garantiert. So hat beispielsweise der Dogecoin seit seinem Höchststand im Mai 75% an Wert eingebüßt.

Einen aufkommenden Stern zu erkennen, ist schwierig; das Timing ebenfalls

Der Outperformer des Jahres, Solana, hat seit dem erst Anfang November verzeichneten Rekordniveau fast 40% seines Wertes verloren. Dass es durchaus besser geht, offenbaren die beiden Platzhirsche. Bitcoin liegt momentan 30% unter seinem Hoch, das vor gut einem Monat verzeichnet wurde. Mit einem Abstand von 20% bewegt sich Ether sogar noch etwas näher am eigenen Rekordwert.
Die ehemalige zweite Reihe der Altcoins stellt hingegen unter Beweis, dass es noch deutlich weiter bergab gehen kann. Sowohl Bitcoin Cash (-88%) als auch EOS (-83%) liegen aktuell sehr weit unterhalb ihrer Höchststände von Ende 2017 bzw. Mitte 2018. Zwischenzeitlich belief sich das Minus bei erstgenanntem Altcoin sogar auf 98%. Da überrascht es nicht, dass diese Vertreter mittlerweile eher in der dritten oder vierten Reihe anzutreffen sind. Und selbst wenn Ripple in diesem Jahr vergleichsweise gut abschneiden konnte. Vom Hoch Anfang 2018 ist die Kryptowährung immer noch über 70% entfernt.

Wertentwicklung Altcoins

Auch die längerfristige Betrachtung spricht eher für eine Geldanlage in die beiden bekanntesten Kryptowährungen. In den vergangenen knapp vier Jahren hat sich der Kurs von Ether (über 400%) und Bitcoin (gut 250%) vervielfacht. Altcoins wie Bitcoin Cash, Ripple und EOS fuhren im selben Zeitraum hingegen Verluste zwischen knapp 60% und rund 80% ein. Ob dieses Schicksal auch andere Vertreter des KryptowährungsSegments, darunter Solana oder Dogecoin, ereilen wird, lässt sich zwar aktuell nicht abschätzen. Grundsätzlich besteht ebenso gut die Chance, dass irgendein Altcoin früher oder später den Platzhirschen den Kampf ansagt. Es drängt sich jedoch der Eindruck auf, dass Verluste im mittleren zweistelligen Prozentbereich bei Vertretern der zweiten Reihe wahrscheinlicher sind als bei Bitcoin und Ether.

Ein breites Portfolio kann möglicherweise helfen

Gerade angesichts der enormen Kursunsicherheiten liegt es nahe, eine Investition über mehrere Kryptowährungen zu verteilen und ein breites Portfolio anzulegen. Ein zentrales Problem ist in diesem Zusammenhang, dass der Bitcoin-Kurs einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung des gesamten Segments ausübt. Deutlich wird dies an der hohen Korrelation der Altcoins mit dem Primus inter Pares. Bei den meisten nennenswerten Kryptowährungen liegt sie zwischen etwa 0,50 und 0,85. Zum Vergleich: beim DAX bewegt sich die Korrelation zwischen dem nach Marktkapitalisierung größten Konzern und den Unternehmen auf den Plätzen zwei bis acht bei 0,15 bis 0,39. Bei einem Portfolio, das Vermögenswerte aus verschiedenen AssetKlassen umfasst, sollten die Korrelationen noch geringer ausfallen, Risiken folglich noch breiter gestreut werden können.

Fazit:

Bitcoin und Ether haben in der längerfristigen Betrachtung eine hohe und vergleichsweise stabile Renditeentwicklung vorzuweisen. Eine Garantie, dass sich diese Bewegung fortsetzt, gibt es nicht. Selbst Bitcoin-Investitionen sind hochriskant und sollten nur in dem Umfang getätigt werden, der als Totalverlust verkraftet werden kann. Außerdem bleibt festzuhalten, dass eine Investition in (potenziell) aufstrebende Altcoins zwar durchaus rentabel sein kann. Allerdings sollten interessierte Anleger ein sehr hohes Maß an Risikobereitschaft mitbringen, da Rekordstände offensichtlich schnell außer Reichweite liegen können.

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