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7 Gründe für den großen Bitcoin-Kursrutsch

Im vergangenen Herbst haben noch viele Krypto-Investoren darauf gesetzt, dass der Kurs des Bitcoin von fast 69.000 US-Dollar am 10. November 2021 in weitere Höhen steigen wird und auch die Schwelle von 100.000 US-Dollar überschreiten wird. Stattdessen erlebten die Anleger einen rapiden Bitcoin-Kursrutsch. Bis Ende Januar 2022 halbierte sich der Kurs auf gut 35.000 Dollar. Nach einer kurzen Erholungsphase sackte der BTC-Kurs dann weiter ab.

Der große Bitcoin-Kursrutsch – der Umtauschkurs BTC – USD – Quelle: Google

Was sind die Gründe, warum Bitcoin (und vor allem andere Kryptowährungen) so abgeschmiert sind? Und warum werden sich die Kurse auch nicht auf absehbare Zeit spürbar erholen? Hier ein paar Erklärungsansätze.

  1. Unsichere Zeiten
    Investoren lieben stabile Rahmenbedingungen. Die sind aber derzeit nicht vorhanden, insbesondere weil die wirtschaftlichen Auswirkungen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine schwer abzuschätzen sind. Zwar verliehen Indizien, dass direkt nach Ausbruch des Krieges sowohl etliche Oligarchen in Russland als auch viele Menschen in der Ukraine ihr Geld in Bitcoin umtauschen, dem BTC-Kurs zwischenzeitlich einen Aufschwung. Nun überwiegen aber die Befürchtungen, dass der Konflikt zu einer krisenhaften Wirtschaftsentwicklung beitragen wird.
  2. Terra/Luna
    Im Mai 2022 wurde das unsolide Geschäftsmodell von Terra/Luna entlarvt. Es stellte sich heraus, dass die vermeintliche Stablecoin Terra nur unzureichend gedeckt war, was zum Totalabsturz der Zwillingswährung Luna führt. Mit dem Negativ-Schlagzeilen zu Terra/Luna geriet auch der Bitcoin unter Druck und gab gegenüber dem US-Dollar nach, auch weil ein Teil der Luna-Rettungsversuche mit einem Großverkauf von BTC-Beständen einher ging. Für Bitcoin-Investoren war es nur ein schwacher Trost, dass andere Token weitaus stärker als der Bitcoin von der Terra/Luna-Pleite betroffen waren.

    Bitcoin-Experte Prof. Philipp Sandner sieht in der Dimension der Wertevernichtung durch Terra/Luna innerhalb des Krypto-Ökosystems durchaus Größenordnungen der Lehman-Krise erreicht. “Aber es gibt quasi keinen Spill-Over auf die klassischen Finanzmärkte.” Daher passt der Vergleich mit der Lehman-Krise nicht. Sandner sieht eher Parallelen zur Pleite des Enron-Konzerns.
  3. Unsicherheit bei Ethereum
    Ethereum ist nach dem Bitcoin die zweitwichtigste Kryptowährung. Wie beim Bitcoin gab es hier in der zweiten Novemberwoche 2021 ein Allzeithoch. Und wie beim Bitcoin folgte der Abstieg, nur noch etwas brutaler als beim BTC.

    Die Unsicherheit bei Ether wird verstärkt durch den anstehenden Wechsel des Konsensverfahren auf der Ethereum-Blockchain. Bekanntlich soll vom energiehungrigen Verfahren “Proof of Work” auf “Proof of Stake” gewechselt werden. Prof. Sandner sieht darin einen der größten technischen Eingriffe jeher. “Dies könnte schief gehen.” Daher sorge der bevorstehende Wechsel für große Unsicherheit.
  4. Celsius
    Das Geschäftsmodell von Celsius, ein Anbieter bei dem Krpyto-Assets gegen einen Kredit hinterlegen kann, wackelt derzeit enorm. Am 13. Juni 2022 hat Celsius Network bekannt gegeben, aufgrund der extremen Marktbedingungen alle Auszahlungen derzeit zu pausieren. Das betrifft auch das Bitcoin-Ertragskonto beim Berlin Krypto-Startup Nuri. Der US-Krypto-Spezialist Celsius Network verwaltetet immerhin ein Vermögen von umgerechnet 12 Mrd. Dollar. Die Einlagen auf dem Nuri-Ertragskonten sind nicht durch den Einlagensicherungsfonds abgesichert. Viele der angeblich fast 500.000 Nuri-Kunden müssen sich zumindest bei dieser konkreten Anlageform auf Verluste einstellen.
  5. Verluste beschleunigen Verluste
    Die ersten Kurseinbrüche haben für Liquidationen bei Investoren gesorgt, die mit Hebel gekauft hatten. Passiert dies, beschleunigt sich der Abstieg. Generell war der Krypto-Bereich stark gehebelt, so dass derzeit die “Luft herausgelassen” wird.
  6. Zinserhöhungen
    Zuletzt gab es weltweit Ankündigungen von Zinserhöhungen von Zentralbanken. Analog wie Aktien kommen auch Krypto-Assets als Vermögenswerte unter Druck. Das sieht man in weit abgeschwächtem Ausmaß auch bei Aktien, vor allem Technologie-/IT-Werte.
  7. Unsichere regulatorische Rahmenbedingungen
    In den USA, in Europa und anderen Regionen und Ländern werden in der Politik eine stärkere Regulierung der Krypto-Assests und der Mining-Verfahren diskutiert. Mal geht es um potenzielle Umweltschäden durch den Blockchain-Betrieb. An anderer Stelle versuchen einzelne Politiker, den Besitz von Krypto-Währungen gegenüber den Steuerbehörden und Strafverfolgern gnadenlos transparent zu machen. Auch dieser Trend schreckt Investoren ab.
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